Die eigene Vergänglichkeit leben

Wer Ron Kuhwede kennt, weiß, dass das Thema Tod und Sterben kein Blitzgedanke für ihn ist. Seit mehr als 20 Jahren setzt er sich philosophisch und seit über 10 Jahren auch fotografisch mit diesen Themen auseinander. Schon 2012 und 2017 verwirklichte er Fotoprojekte wie „Ein Mensch, den ich kannte“, an die sich der eine oder andere vielleicht erinnert. Nun schreiben wir das Jahr 2024. In seinem Wohnzimmer steht ein Sarg. Nicht etwa zur Aufbahrung eines kürzlich Verstorbenen, nein, er kam bei diesen Projekten zum Einsatz und fand nach dem Umzug in die neue Wohnung keinen anderen Platz.

Ron Kuhwede am Sarg sitzend
Ron Kuhwede am Sarg sitzend

Der Umgang mit Sterbekultur ist so verschieden, wie jeder Mensch einzigartig ist. In dem einen ruft die des anderen regelrecht Empörung hervor oder man wendet sich erschrocken und beschämt ab. Wieder ein anderer bleibt stehen: das Herz pocht und es verschlägt einem den Atem: „Wow! Leicht makaber, aber genau das, was die Gesellschaft braucht!“. Ja, nicht bei jedem kommt die Idee des Sichtbarmachens von Tod- und Sterbekultur gut an. Doch ganz ehrlich… Es bringt niemandem etwas, die Beschäftigung mit dem, was uns ohnehin allen irgendwann bevorsteht, aufzuschieben oder gar zu ignorieren. Die moderne Gesellschaft neigt dazu, den Tod zu verdrängen. Wir sind umgeben von einer Kultur, die Jugend, Vitalität und Erfolg feiert, während das Unvermeidliche oft im Verborgenen bleibt.

Mit „ewigundendlich“ werden wir direkt mit diesem Paradoxon konfrontiert. Das Werk fordert uns auf, die Augen zu öffnen und uns der Realität zu stellen; es nimmt uns mit auf zwei Entdeckungsreisen: 

Eine Reise in die Welt des Alltags von Bestattern & Co., die kaum einem so bewusst ist. Diejenigen unter Ihnen, die in der Branche rund um Tod und Sterben tätig sind, werden bestätigen können, dass dieser Alltag keinem anderen gleicht und doch die Herausforderungen „normalsterblich“ sind. 

Die zweite Entdeckungsreise ist die zu uns selbst. Wir werden uns (wieder)erkennen und eintauchen in ein Tabu, das wir jedoch gar nicht totschweigen müssen. Wie stehen wir zu Tod und Sterben? Was blockiert uns noch und lässt uns nicht frei sein, damit wir das Hier genießen können? Indem wir uns mit dem Tod auseinandersetzen, können wir ein tieferes Verständnis für das Leben gewinnen, ja, letztendlich für uns.

Doch Achtung! Seien Sie gewarnt. Wenn Sie dabeibleiben und das Projekt verfolgen, wird nicht dafür garantiert, dass Sie am Ende noch der selbe Mensch sind!

Da wir gerade beim Dabeibleiben sind: Sofern Sie noch nicht zu den Förderern gehören, sind Sie als Unternehmen der Bestattungsbranche herzlich eingeladen, sichtbarer Teil der Verwirklichung von „ewig und endlich“ zu werden. Laden Sie das Sponsorenpaket direkt von der Startseite herunter, lernen Sie das Projekt näher kennen und entdecken Sie die Möglichkeiten, wie Sie sich als Unternehmen präsentieren können.

Bleistiftzeichnung eines Bestattungswagens, der eine Panne hat und zwei Bestattern